Deutschlands bekanntesterZukunftsforscher präsentiert hier eine fulminante Future-Show, die denMensch von morgen in den Mittelpunkt rückt. Wie werden wir künftiglieben, lernen, arbeiten, kämpfen, wählen, glauben und sterben? Werdenwir dümmer oder klüger, reicher oder ärmer, romantischer oderrationeller? Wird uns die Arbeit ausgehen, der Dritte Weltkriegausbrechen, die Religionen verblassen oder der Tod endgültig besiegtwerden? Der Popstar des modernen Orakels ist voll in seinem Element.Doch dabei vergisst er zu fragen, wer überhaupt morgen so leben will.
Schade, denn eigentlich würden wir schon gerne gefragt werden, wennZukunftsforscher unser Schicksal in die Hand nehmen. Zumal das HorxscheBühnenbild der Welt von morgen zwar vielfältig und bunt, zugleich aberauch aalglatt und unterkühlt ist: Die globale Wissensgesellschaft, ander wir künftig unsere Biografien abarbeiten, wird nämlich bevölkertvon eingefleischten Individualisten, deren Lebens- und Liebesglückdarin besteht, im Dienste des Ego permanent zu optimieren, zuselektieren und zu kompensieren. Und Sex? Ja, bitte. Aber gezeugt wirdkeimfrei in der Petrischale, damit der Spross auch garantiert diebesten Gene mitbekommt. Ist ja auch erfolgsentscheidend in einerArbeitswelt, in der die „kreative Klasse“ das Kommando übernommen hatund hypersensible Google-Minds sich pausenlos empowern, um originell zusein und die komplexen Probleme der Wissensökonomie zu knacken.
Horx hätte ruhig auf ein paar kritische Geister hören sollen, als ermit seinem Raumschiff in die Zukunft abhob. Seiner Zukunft, nichtunbedingt unsere! -- Gundula Englisch-- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe.
Manager Magazin, 01.10.2005
"Einsubstanzieller, umsichtiger und zukunftsweisender Beitrag zu derspannenden Debatte, wie wir denn morgen und übermorgen leben werden." -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe.