Hypothese | Hypothesenbildung

Empirische Wissenschaften [Bearbeiten]

In den empirischen Wissenschaften haben Hypothesen den Status einer Annahme, die üblicherweise nach dem deduktiv-nomologischen Modell überprüft werden. Dabei werden beobachtete Daten auf die Hypothese angewendet und damit verglichen, ob die Ergebnisse mit den tatsächlich beobachteten Ereignissen übereinstimmen. Ist die Übereinstimmung gegeben, wurde die Hypothese bestätigt und die zugrunde liegende Theorie, die neben der Hypothese auch die Prämissen und die Versuchsanordnung beinhaltet, hat sich bewährt. Hypothesen, die keiner empirischen Überprüfung unterzogen werden können, gelten nicht als wissenschaftlich (siehe Falsifizierbarkeit).

Hypothesen dienen entweder der Erklärung schon bekannter Tatsachen oder als Prämissen allgemeiner empirischer Gesetzesaussagen. Da empirische Gesetze nur durch eine endliche Anzahl von Beobachtungen bestätigt werden können (siehe Induktion), können solche Aussagen nicht als endgültig bewiesen, sondern nur als bewährt betrachtet werden.

Werden Hypothesen als vorläufige Annahmen formuliert, um die möglichen Grundannahmen einer noch aufzustellenden Theorie zu überprüfen, spricht man vonArbeitshypothese.

Können mehrere Hypothesen ein Ereignis erklären, kann durch den Schluss auf die beste Erklärung eine Hypothese vor einer rivalisierenden Hypothese ausgezeichnet werden.