
| Titel | Erfolgsfaktor Kunst im Unternehmen |
| Zusatz zum Titel | Kunst als Möglichkeit zum steigenden Unternehmenserfolg unter Berücksichtigung der Kundenbindung und Mitarbeitermotivation |
| Weitere Titel | Factor of success art in the company |
| Autor/in(en) | Zündel, Sophie |
| Hochschule | Universität Graz, Geisteswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kunstgeschichte |
| Betreuer | Stadlober, Margit ; Eberlein, Johann Konrad |
| Datum Einreichung | 2007-06 |
| Verlagsort | Graz |
| Jahr | 2007 |
| Umfangsangabe | 338 Bl. |
| Freie Schlagwörter deutsch | Kunst / Unternehmen / Kundenbindung / Mitarbeitermotivation |
| Freie Schlagwörter englisch | Art / Company / Customer loyalty / management by motivation |
| Schlagwortketten | Kunstvermittlung / Kultursponsoring Kunstpolitik / Kulturförderung |
| Typ | Text.Thesis.Doctoral |
Befragung von 23 Firmen in der Steiermark, davon hatten 20 bereits Erfahrung mit Kunstsponsoring. Die Interviews wurden in den Räumlichkeiten der Firmen durchgeführt, es handelt sich um qualitative Interview, die mit Hilfe der Reizwortanalyse ausgewertet wurden.
Besonderer Schwerpunkt: Architektur und Kunst im Raum
Gliederung:
Einleitung | Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau
Funktionen Kunst zu Gesellschaft:
- gesellschaftliche Verantwort
- Imagegewinn als Unternehmer und am Arbeitsmarkt
Weidmann unterscheidet Kunst und Design folgerndermaßen:zitiert nach Kurt Weidemann, in: Zec 1998, 14.
Kunst fertigt Originale. Design Serien
Kunst ist Ihrer selbst willen da. Design ist auftragsbezogene Dienstleistung. Design braucht reichlich Objektivität. Kunst ist subjektiv.
Design schließt intelligente Kompromisse. Kunst schließt sie aus. Design ist auf das Machbare ausgerichtet. Kunst ist Utopie. Design muss begreifbar und verständlich sein. Kunst nicht. Design geht von etablierten Gepflogenheiten aus. Kunst verlässt sie.
Ziele vom Produktdesign:
-Verbesserung der visuellen und ästhetischen Qualität von Waren
- Steigerung des Absatzes
- Steigerung der Produktivität
- Steigerung der Gebrauchsqualität
- Imageverbesserung durch kostenlose Medienberichterstattung
Anforderungen ans Design:
- Design soll sich am Verwender orientieren
- Design soll mehrere Sinne beim Verwender ansprechen
- Design soll eine enge Beziehung zur Kommunikationspolitik aufweisen
- Design erfordert Mut zur Kreativität bei Entscheidungsträgern
- Design benötigt eine exakte Planung aller Aktivitäten analog zur Werbe- und Verkaufsförderungsplanung
- Design muss das ganze Unternehmen betreffen
Corporate Identity
- interne Medien wie Formulare, Zeitungen, Verzeichnisse, Geschenke, Auszeichnungen
- Architektur (innen und außen) - Firmenarchitektur - kommunikative Funktion, Zweckfunktion und organisatorische Funktion, Kunst im Raum, Aufbau einer Firmenkunstsammlung (corporate collecting) - Ursprung in den USA wo 1903 die Santa Fé Railway den Grundstein für eine Sammlung legte.Viele Firmen lassen sich heute über Art Consultants beraten.
Motive:
- persönliches Interesse der Geschäftsleitung
- unternehmensbezogenes Interesse - Verbindung mit Corporate Identity, Kunden, Mitarbeiter
- Spekulation Investition
- Sachmotive:Panorama-Konzept: geografische Schwerpunkte, stilistische Schwerpunkte (Kunstrichtungen), thematische Schwerpunkte, prozessuale Schwerpunkte (Techniken, Materialien) - Quelle HAMM 1994 , S. 154 f
- Förderung von Künstlern
- Kunstkonzept - Art Consultants
Gerken 1990 S. 43 empfielt: Früh-Bewusstseins-Qualität | Provokations-Qualität | Anker-Qualität. Der Autor empfielt des Weiteren mit der Kunstsammlung auf Interfusion zu zielen, womit er "die möglichst intensive und emotionale Verschmelzung eines Unternehmens mit der fließenden Geistigkeit im sozialen Umfeld" meint. Gerken 1990 S. 43
Thomas Wessel, Vorstand von AXA Art AG in Köln:
4 Regeln:
-Für die Nachhaltigkeit der Förderung, sollte das Unternehmen mindestens eine Marketing-Strategie von 3 Jahren planen
- Kauf sollte immer unter einer Einbeziehung einer zweiten Meinung erfolgen
- Marketingabteilung muss unbedingt mitarbeiten um Veränderungsprozesse zu kontrollieren. Stichwort Emotionalität, Innovation.. Ergebnisse an GF kommunizieren. Get together mit KÜnstlern, Kunden, Mitarbeitern..
- GF soll jährlich Medieninterview machen und entsprechend gebrieft werden. VT Kommunikation der Unternehmensphilosophie
Architektur:
Beispiel Therme Bad Blumau - KR Ing. Robert Robner und Friedrich Hundertwasser.
Kunst-Designhotel Augarten in Graz Kooperation zwischen Stararchitekt Günther Domenig mit Exrennfahrer Marco
Kunst im Raum : Kunst am Bau
- Sachmittel (Auto, Kleidung, Geräte)
- externe Medien (CD)
CI und Kunst
fragestellung: zentrale Botschaft, welches Involvement der Zielgruppe, Stellenwert der Kunst im Unternehmen, Zeitpunkt und Anlass, Unternehmensphilosophie und deren Kommunikation mit Kunst.
Gründe für externe Experten - zB. Kunstmanager und Kunsthistoriker:
- objektive Beurteilung durch externen Partner: Fremdbild contra Selbstbild des eigenen Unternehmens.
- positive Zusammeanarbeit mit den Mitarbeitern
- konsequente Überwachung des Projektes
- Wissentransfer von Kunst ins Unternehmen - mehr an Professionalität
Zusammenfassung der Reizwörter in Gruppen:
individuell, kollektiv, positiv, negativ, emotional, sachlich/fachlich
Der Schwerpunkt lag laut Anzahl im positiven, kollektiven und sachlich und fachlichen Bezug.
Kurzfassung deutsch
Durch die Auswirkungen wirtschaftlicher Veränderungen waren und sind Unternehmen verstärkt gezwungen neue Wege einzuschlagen, um dem zunehmenden Wettbewerb standhalten und den Forderungen desanspruchsvollen Konsumenten gerecht werden zu können. Eine erfolgreiche Möglichkeit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, ist es Kunst in allem ihren Facetten in die innere und äußere Unternehmenskommunikation einzubinden.eutschsprachigen Raum Anfang der 70er Jahre auf.
Die Kulturverantwortlichen nahmen zu Beginn der Annäherungen der Wirtschaft an Kunst und Kultur mehrheitlich eine ablehnende Haltung ein. Kunst und Kultur als Mittel einzusetzen, um das Unternehmen in der Gesellschaft zu positionieren, adäquate Mitarbeiter zu finden oder dem eigenen Produkt individuellen Charakter zu verleihen, kam im d
Inzwischen hat sich das Interesse füreinander angenähert – teilweise sogar umgekehrt, und zahlreiche Kulturinstitutionen und Künstler streben die professionelle Zusammenarbeit mit der Wirtschaft an, mit der Absicht eines beidseitigen Nutzens.
Inzwischen wird Kunst als wissenschaftlich erprobte Investition gesehen, mit deren Integration im Unternehmen sich Wettbewerbsvorteile erzielen, Umsatzzahlen steigern und das Betriebsklima nachhaltig beeinflussen lassen.
Kulturschaffende profitieren im Gegenzug vor allem von der finanziellen Unterstützung und der Steigerung ihres Bekanntheitsgrades. Die beiden großen Bereiche Kunst und Wirtschaft prägen die heutige Gesellschaft auf unterschiedliche aber intensive Art und Weise – daher ist die Zusammenarbeit fruchtbar jedoch auch problematisch. Die Realisierung derZusammenführung von Kunst und Unternehmen hängt im Wesentlichen von den Entscheidungen der Wirtschaftstreibenden, der zusammenführenden Arbeit des Kunstvermittlers und den Leistungen und Ideen der Künstler ab.
Dem Kunstvermittler kommt dabei die schwierige Rolle zu, sowohl den Ansprüchen der Wirtschaftstreibenden als auch denVorstellungen der Künstler gerecht zu werden, mit dem Ziel die Kunst, trotz der Wechselbeziehung der beiden unterschiedlichen Bereiche Wirtschaft und Kunst, vor Einschränkungen zu bewahren. Durch die notwendige Festlegung derZielgruppen, die mit dem Kunstengagement erreicht werden sollen, ist die Auswahl der Kunstwerke in den meisten Fällen zweifelsohne bereits eingeschränkt.
Aufgrund der Absicht der Wirtschaftstreibenden, Kunst als Mittel zur Kommunikation einzusetzen bzw. als Ausgangspunkt für die intrinsische Mitarbeitermotivation heranzuziehen, ist es meist notwendig, sich für Kunstwerke, die bestimmte Botschaften an den Rezipienten vermitteln, zu entscheiden. Von Seiten der Kunstschaffenden wird dadurch eine Einschränkung der künstlerischen Freiheit befürchtet. Tatsächlich stellt es für Klein- und Mittelbetriebe eine Schwierigkeit dar, kritische, provokante und im allgemeinen Empfinden unästhetische Kunst nach außen hin zu vertreten, da das Ziel der Kundenbindung und Mitarbeitermotivation durch Kunst damit verfehlt werden könnte und häufig befürchtet wird, dass sich die Einflussnahme auf die Zielgruppe negativ auswirkt. Große Unternehmen sind hingegen mit dieser Problematik kaum konfrontiert, da ein etabliertes Unternehmen einen Imageschaden durch provokante Kunst selten zu befürchten hat.
Die Gründe für das gestiegene Interesse der Integration von Kunst im Unternehmen sind großteils auf die Veränderung wirtschaftlicher Bedingungen und den Wertewandel der Gesellschaft zurückzuführen. Das Kaufverhalten hat sich gewandelt aufgrund der zunehmenden Ähnlichkeit der Produkte. Die Forderungen nach Qualität und Individualität treten in denVordergrund. Der hybride Konsumententypus zeigt keine Markentreue mehr, dadurch ist die Kundebindung zu einer diffizilen Aufgabe geworden.
Änderungen von Wertehaltungen in der Gesellschaft sind vor allem für marketingpolitische Maßnahmen im Unternehmen relevant. Der Wertewandel der westlichen Gesellschaft hat von den Pflicht- und Akzeptanzwerten zu Werten der Selbstentfaltung und des Eigenengagements geführt. Die zunehmende Bedeutung der Freizeitgestaltung, die Betonung des eigenen Lebensgenusses und die Skepsis gegenüber den Werten der Industrialisierung sind Chancen für Unternehmen durch Kunst eigene Werthaltungen zu demonstrieren, Möglichkeiten zur Identifikation anzubieten und einen Beitrag zur sinnvollen Gestaltung der Freizeit beizutragen.
Motive für den Einsatz von Kunst im Unternehmen betreffen hauptsächlich die Demonstration gesellschaftlicher Verantwortung in der Region, die Steigerung des Bekanntheitsgrades bei potentiellen Mitarbeitern und Kunden, die Förderung der Kundenbindung, die Mitarbeitermotivation, wirtschaftliche Vorteile und das persönliche Interesse der Geschäftsleitung an Kunst.
Das Kunstengagement kann sowohl nach innen auf die eigenen Mitarbeiter als auch nach außen auf die Stakeholder wirken. Die eigenen Mitarbeiter sind ein unverzichtbarer Produktionsfaktor und mitverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens.Mitarbeitermotivation durch Kunst ist ein wesentliches und wachsendes Thema in der Kulturförderung durch die Wirtschaft. Die intrinsische Motivation wird vor allem durch Kommunikation und die Förderung der Kreativität erreicht. Kommunikation über Kunst zählt zu den Konsequenzen, die sich aus dem Besitz oder der Erfahrung mit Kunst fast zwangsläufig ergeben und einen erheblichen Beitrag zum sozialen Wohlbefinden der Mitarbeiter leisten. Neben Wissen und Information zählt die Kreativitätinzwischen zu den gegenwärtig wichtigsten Produktionsfaktoren eines Mitarbeiters.
Beim Einsatz von Kreativität in der Wirtschaft geht es vor allem darum Formen der Lebens- und Arbeitsgestaltung, die Offenheit für neue Lösungen, die Fähigkeit Dinge anders zu betrachten sowie Kritikfähigkeit an den Mitarbeitern zu entdecken und zu fördern. Mit der Integration von Kunst in der Unternehmenskommunikation wir in erster Linie die Intensivierung der Kundenbindung angestrebt.
Anknüpfungspunkte für den Kunsteinsatz betreffen das Produkt- und Verpackunsdesign, die umfassende Gestaltung derCorporate Identity mit dem Schwerpunkten Architektur, Kunst im Raum und Firmenkunstsammlungen, das Sponsoring, dieWerbung, Events sowie das Unternehmenstheater.
Der Erfolg der Integration von Kunst im Produkt- und Verpackungsdesign liegt in der konstruktiven Zusammenarbeit von Künstlern und Designern. Die Bedeutung des Produktdesigns für die Wirtschaft heute ist deutlicher denn je, da Design immer stärker als Etablierungs- und Kommunikationsfaktor im verschärften Konkurrenzkampf verstanden wird.
Der ökonomische Wert eines Produktes hängt in hohem Maß von seiner ästhetischen Dimension ab. Und diese ästhetische Dimension ist wesentliches Kriterium einer vom Produkt ausgehenden Kommunikation.
Unternehmenseigene Kunstsammlungen können einen gegenständlichen Ausdruck der Unternehmenskultur und Unternehmensidentität darstellen und kommen so dem Bedürfnis nach Orientierung und klaren Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den Menschen entgegen. Unabhängig davon ob die Sammeltätigkeit aus persönlichem Interesse oder unternehmensbezogenen Gründen erfolgt, sollte eine erfolgreiche Kunstsammlung immer die Strategie und Richtung des Unternehmens widerspiegeln.
Sponsoring zählt inzwischen bei fortschrittlichen Unternehmen zum unverzichtbaren Bestandteil im Kommunikations-Mix, das die klassische Werbung, Verkaufsförderung, Public Relations und den persönlichen Verkauf ergänzt. Für den Erfolg der Sponsoringaktivitäten ist die positive Verbindung zwischen dem Erscheinungsbild des Unternehmens und der geförderten künstlerischen Aktivität ausschlaggebend.
Eine Erfolgsauswertung nach Abschluss des Sponsoringprojekts ist sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunstschaffenden vorteilhaft und notwendig, um weitere Entscheidungen treffen zu können.
Leider kann die ökonomische Zielwirkung durch direkte Gegenüberstellung der Sponsoring-Kosten und der daraus resultierenden Absatz– und Umsatzwirkung vernachlässigt werden, da diese Kommunikationswirkungen in den meisten Fällen erst nach einiger Zeit auftreten.
Mehr Bedeutung für die Erfassung von der Wirkung der Sponsoringaktivitäten haben psychografische Untersuchungen. Die Verbindung von Kunstförderung und dem Medium der Werbung ist allein durch die kommunikativen Möglichkeiten von Kunst sinnvoll und zielführend. Einerseits hat es sich als erfolgreich erwiesen, zeitgenössische Künstler in den Werbeprozess zu integrieren, indem Maler für die Werbewirtschaft arbeiten, Fotografen künstlerische Bilder produzieren, Kunstfilmer Werbespots drehen, Musiker Werbelieder komponieren und Schriftsteller Werbetexte schreiben. Andererseits ist auch das Einbeziehen von klassischen Kunstwerken, die in der Bevölkerung bekannt sind, ein beliebtes Mittel der Zusammenführung von Kunst und Werbung.
Bilder haben für die Kommunikationswirkung eine zentrale Bedeutung. Es lässt sich ohne Einschränkung behaupten, dass dieBildwirkungen den Werbeerfolg weitgehend bestimmen. Bildkommunikation ist ausschlaggebend in der Beeinflussung von Konsumentscheidungen.
Die Erwartungen der Unternehmen an Kulturschaffende sind inzwischen sehr hoch angesetzt.
Künstler soll einerseits andersartig sein in seiner Ausdrucksweise und andererseits den Geschmack der Kunden treffen und deren Sprache sprechen.
Als Schlüsselqualifikationen für die Zusammenarbeit werden Selbstvertrauen und Mut für unkonventionelle Lösungen, Kundenorientierung und kommunikative Kompetenzen sowie Können und das Streben nach künstlerisch-handwerklicher Perfektion betrachtet.
Wesentlich für den Erfolg der Integration von Kunst im Unternehmen sind die funktionierende Kommunikation zwischen demWirtschaftstreibenden und dem Künstler sowie die gezielte Vermittlung der Kunst an die verschiedenen Rezipientengruppen.
Kunstvermittlung schließt alles ein, was dazu dient, Kunst dem Menschen zugänglich zu machen und nahe zu bringen. Die Vermittlungsformen müssen im Hinblick auf die zu vermittelnden Kunstwerke und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Rezipienten abgestimmt werden.
Gerade Gegenwartskunst kann zahlreiche Reibungspunkte zwischen der Kunst und dem Betrachter aufweisen. Dieses Spannungsfeld zeichnet besonders zeitgenössische Kunstwerke aus und wird sogar von einigen Unternehmen begrüßt bzw. angestrebt, um die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu erhöhen, zum Nachdenken anzuregen und Individualität zu demonstrieren.
Um jedoch einer ablehnenden Haltung aus Unwissenheit der Betrachter entgegenzuwirken, und die positive Wirkung der Kunst auf ihre Rezipienten zu erreichen, ist Kunstvermittlung ein wesentlicher Teil des Kunstengagements durch Unternehmen, damit die Ziele, die sich ein Unternehmen in diesem Bereich gesetzt hat, in jeder Beziehung erreicht werden können.