Erfolgsfaktor Kunst im Unternehmen

Titel Erfolgsfaktor Kunst im Unternehmen
Zusatz zum Titel Kunst als Möglichkeit zum steigenden Unternehmenserfolg unter Berücksichtigung der Kundenbindung und Mitarbeitermotivation
Weitere Titel Factor of success art in the company
Autor/in(en) Zündel, Sophie
Hochschule Universität Graz, Geisteswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kunstgeschichte
Betreuer Stadlober, Margit ; Eberlein, Johann Konrad
Datum Einreichung 2007-06
Verlagsort Graz
Jahr 2007
Umfangsangabe 338 Bl.
Freie Schlagwörter deutsch Kunst / Unternehmen / Kundenbindung / Mitarbeitermotivation
Freie Schlagwörter englisch Art / Company / Customer loyalty / management by motivation
Schlagwortketten Kunstvermittlung / Kultursponsoring 
Kunstpolitik / Kulturförderung 
Typ Text.Thesis.Doctoral

Charakteristik:

 

 

Befragung von 23 Firmen in der Steiermark, davon hatten 20 bereits Erfahrung mit Kunstsponsoring. Die Interviews wurden in den Räumlichkeiten der Firmen durchgeführt, es handelt sich um qualitative Interview, die mit Hilfe der Reizwortanalyse ausgewertet wurden. 


Besonderer Schwerpunkt: Architektur und Kunst im Raum


Gliederung:

 

  1. Einleitung | Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau


    Funktionen Kunst zu Gesellschaft:

    • Kunst als Sache der Gemeinschaft, die aus dem Handwerk hervorgeht. Diese Kunstwerke sind hedonistisch, Ausdruck reiner Sinnesfreude und vorwiegend abstrakter Natur
    • Kunst als Sache der Gemeinschaft, die allgmein anerkannte mystische ideen zum Ausdruck bringt - Mythen. Kunstwerke sind zweckorientiert und vorwiegend symbolischer Natur
    • Kunst individueller Natur, die Empfindungen und Gefühle des Künstlers ausdrück und vorwiegend naturalistisch ist. Der Künstler wird zum Darsteller.
      - quelle: Kapner 1991, 94

     

  2. Grundlegendes zu den Thema - Spannungsfeld Unternehmen, Künstler, Kunstvermittler, Zielgruppe
    Funktionen der Kunst nach Silbermann: geistige (Information, Bildung, Belehrung, Unterhaltung, Beeinflussung, Übermittlung des kulturellen Erbes | soziologischen Funktionen (Zugehörigkeit, soziale Wiederanknüpfung, Ersatzbestrebungen, Zerstreuung, Durchbrechung der Einsamkeit, Ablenkung im Alltrag, Eingliederung in Klassen, Schichten der Gesellschaft) - Quelle Schmitzer 1993, 93 ff ?? - Statistik Austria - Beschäftigte im Kultursektor
  3. Unternehmen nutzen Kunst 

     

    • Wertewandel der Gesellschaft - Paradigmenwechsel - Zitat von Zellmann/Opaschowski 2005, S. 27 - Die Zukunftsgesellschaft und wie wir in Österreich mit ihr umgehen werden, Wien. - Wir leben nicht mehr um zu arbeiten (Moderne) sonder wir arbeiten um zu leben (Postmoderne), Leistungsgesellschaft (Opaschowski 1973), Risikogesellschaft (Beck 1986), erlebnisgesellschaft (Schulze 1992), Optionsgesellschaft (Klages 1993) Multioptionsgesellschaft (Gross 1994)
    • Skepsis gegenüber Kunst im Unternehmen keine positiven Erfahrungen mit Kunst im Unternehmen, Angst vor Fehlentscheidungen, eingefahrene Denkmuster, Vorurteile, falsche vorstellungen, pragmatische Grundeinstellung, Geldmangel, Zeitmangel
    • Motive: Gesellschaftliche Verantwortung, Bekanntheit, Image, persönliches Interesse, Kundenbindung und Kommunikation, Mitarbeitermotivation, Konkurrenzdruck, wirtschaftliches Interesse - siehe auch Kössner 1995 S. 109 u. 112 inkl. Prozentwerte
  4. innerbetrieblich und außerbetriebliche Kunstförderung

     

    • Kunst gestaltet Unternehmenskultur - Basis sind japanische Führungsmethoden, die das "Wir" Gefühl stärken und mit klare Zielvorstellungen überlegene Leistungen ermöglichen sollen. Schmid 2001 S. 8 Lt. Blake ist das Erscheinungbild des Unternehmens geprägt durch visuelle Gestaltung.außere architektonisches Erscheinungsbild, innere architektonische Gestaltung,Freizeiteinrichtungen, Arbeitsplätze, Sonder- und Spezialveranstaltungen - Corporate culture Ansatz - Ritual, Symbole, Mythen, Architektur und ander Artefakte.Lt. Sackmann hat Unternehmenskultur vier Funktionen: Komplexitätsredunktion, koordiniertes Handeln, Identifikation mit dem Unternehmen, Kontnuität. Sie manifestiert sich in: Handlungsorientierung, reibungsloser Kommunikation, scheller Entscheidungsfindung, zügiger, vollständiger Information, Motivation und Teamgeist, Stabilität und Zuverlässigkeit. Weidemann Kurt in Zec 1998 S. 14 - Unterscheidungen zwischen Kunst und Design: Kunst fertigtOriginale, Design Serien. Design ist auf das machbare ausgerichtet. Kunst auf Utopie
      Studie von Prof. Schweiger im Auftrag des Arbeitskreises Kultursponsoring (AKS) - insgesamt 4 Studien - Schwerpunkt Aufmerksamkeitsmessung Schwaiger 2001 9-23, im Gegensatz zur Werbung kommt dem Sponsoring noch hoher Sympathiewert entgegen = ethische Komponente.
      PPP = Public private Partnership - Projekte die Vorteilhaft für Unternehmen, Künstler und Gesellschaft sind. Nach Neuberger u. Kompa -
    • Mitarbeitermotivation: Leistungsmotivation und Arbeitszufriedenheit der Arbeitnehmer werden mit 5 Hauptmerkmalen gesteuert: Ziel "Mehr vom Leben haben" - Quelle Opaschowski 1991 37 f - das neue Anspruchniveau der Arbeitnehmer
      - Faktor Spaß
      - Faktor Geld
      - Faktor Sinn
      - Faktor Zeit
      - Faktor Status
      Kunst in der Mitarbeitermotivation im Hinblick auf Kommunikation und Kreativität. Jedes Kunstwerk bedarf einer Vermittlung. Künstler in Betrieben. Workshops für Kreativität. Connex zu Kommunikation und Kreativität. 
      Komponenten der Kreativität sind:
      - Problemlösungsfähigkeit
      - kreative/ganzheitliche Wahrnehmung (komplexe Situationen erkennen, überschauen und gestalten)
      - psychomentale Spannbreite ( Zugang zu unbewussten ebenso wie zu geistigen Prozessen uns sie als Reservoir für Problemlösungen nutzen)
      - mentale Flexibilität (Fähigkeit Fixierungen und Konditionierungen aufzugeben)
      - mentale Offenheit (Fähigkeit Neues und Fremdes auszunehmen und zu interpretieren)
      Selbstaufmerksamkeit (Fähigkeit innere Vorgänge zu beachten, zu interpretieren und weiterzuentwickeln)
      Quelle: Kulak/Gösßl 1997, S. 161.Mit Kunst zum Dialog
      Kreativität durch künstlerische Übungen
      Bsp. ACC GesmbH - Motive für Kunst:

       

      - gesellschaftliche Verantwort
      - Imagegewinn als Unternehmer und am Arbeitsmarkt

    • Unternehmenskommunikation
      - Kundenbindung . quelle Bruhn Sponsoring 2004 35 ff
      - Produktdesign | Corporate Identity | Kunstförderung | Werbung | Events - Paradigma der Markenkommunikation nach Meffert: wer sagt was unter welchen Bedingungen über welche Kanäle zu wem mit welchen Wirkungen. aus Stender-Monhemius 1999, 4.Einführung in die Kommunikationspolitik

       

      Weidmann unterscheidet Kunst und Design folgerndermaßen:zitiert nach Kurt Weidemann, in: Zec 1998, 14.
      Kunst fertigt Originale. Design Serien
      Kunst ist Ihrer selbst willen da. Design ist auftragsbezogene Dienstleistung. Design braucht reichlich Objektivität. Kunst ist subjektiv.
      Design schließt intelligente Kompromisse. Kunst schließt sie aus. Design ist auf das Machbare ausgerichtet. Kunst ist Utopie. Design muss begreifbar und verständlich sein. Kunst nicht. Design geht von etablierten Gepflogenheiten aus. Kunst verlässt sie.

      Ziele vom Produktdesign:
      -Verbesserung der visuellen und ästhetischen Qualität von Waren
      - Steigerung des Absatzes
      - Steigerung der Produktivität
      - Steigerung der Gebrauchsqualität
      - Imageverbesserung durch kostenlose Medienberichterstattung
      Anforderungen ans Design:
      - Design soll sich am Verwender orientieren
      - Design soll mehrere Sinne beim Verwender ansprechen
      - Design soll eine enge Beziehung zur Kommunikationspolitik aufweisen
      - Design erfordert Mut zur Kreativität bei Entscheidungsträgern
      - Design benötigt eine exakte Planung aller Aktivitäten analog zur Werbe- und Verkaufsförderungsplanung
      - Design muss das ganze Unternehmen betreffen

      Corporate Identity
      - interne Medien wie Formulare, Zeitungen, Verzeichnisse, Geschenke, Auszeichnungen
      - Architektur (innen und außen) - Firmenarchitektur - kommunikative Funktion, Zweckfunktion und organisatorische Funktion, Kunst im Raum, Aufbau einer Firmenkunstsammlung (corporate collecting) - Ursprung in den USA wo 1903 die Santa Fé Railway den Grundstein für eine Sammlung legte.Viele Firmen lassen sich heute über Art Consultants beraten. 
      Motive:
      - persönliches Interesse der Geschäftsleitung
      - unternehmensbezogenes Interesse - Verbindung mit Corporate Identity, Kunden, Mitarbeiter
      - Spekulation Investition
      - Sachmotive:Panorama-Konzept: geografische Schwerpunkte, stilistische Schwerpunkte (Kunstrichtungen), thematische Schwerpunkte, prozessuale Schwerpunkte (Techniken, Materialien) - Quelle HAMM 1994 , S. 154 f
      - Förderung von Künstlern
      - Kunstkonzept - Art Consultants
      Gerken 1990 S. 43 empfielt: Früh-Bewusstseins-Qualität | Provokations-Qualität | Anker-Qualität. Der Autor empfielt des Weiteren mit der Kunstsammlung auf Interfusion zu zielen, womit er "die möglichst intensive und emotionale Verschmelzung eines Unternehmens mit der fließenden Geistigkeit im sozialen Umfeld" meint. Gerken 1990 S. 43

      Thomas Wessel, Vorstand von AXA Art AG in Köln: 
      4 Regeln:
      -Für die Nachhaltigkeit der Förderung, sollte das Unternehmen mindestens eine Marketing-Strategie von 3 Jahren planen
      - Kauf sollte immer unter einer Einbeziehung einer zweiten Meinung erfolgen
      - Marketingabteilung muss unbedingt mitarbeiten um Veränderungsprozesse zu kontrollieren. Stichwort Emotionalität, Innovation.. Ergebnisse an GF kommunizieren. Get together mit KÜnstlern, Kunden, Mitarbeitern..
      - GF soll jährlich Medieninterview machen und entsprechend gebrieft werden. VT Kommunikation der Unternehmensphilosophie

      Architektur:
      Beispiel Therme Bad Blumau - KR Ing. Robert Robner und Friedrich Hundertwasser.

      Kunst-Designhotel Augarten in Graz  Kooperation zwischen Stararchitekt Günther Domenig mit Exrennfahrer Marco
      Kunst im Raum : Kunst am Bau

      - Sachmittel (Auto, Kleidung, Geräte)
      - externe Medien (CD)
      CI und Kunst

      fragestellung: zentrale Botschaft, welches Involvement der Zielgruppe, Stellenwert der Kunst im Unternehmen, Zeitpunkt und Anlass, Unternehmensphilosophie und deren Kommunikation mit Kunst.

    • Kunstförderung und Sponsoring - in Österreich noch keine Lange Tradition.
      Klare Zielsetzungen, genaue Planung und Organisation sind die Grundlagen für erfolgreiches Marketing. Kössner 1995 26 f.
      Wirkungskontrolle: - Kössner 1995, 45-47,Kössner und Bruhn wollen nur die Zielerreichung kontrollieren und negieren überhaupt die Möglichkeit der ökonomischen Zielwirkung.
      Große Bedeutung haben jedoch psychografische Zielwirkungen. Basis Bruhn 1987. 
      2 Werbewirkungsdimensionen:
      - wissens- und Erinnerungswirkungen (=kognitive Reaktionen) - Messung des Bekanntheitsgrades, Erinnerung der Werbemittel
      - Einstellung-/Imagewirkungen (affektive Reaktionen) - Imagemessung, Imagetransfer
      Voraussetzung ist jedoch immer die mittel- bis langfristige Betrachtungsweise. Bais Kössner 1995 S. 47
      - Medienpräsenzmessung - Schweiger Studien zum Thema Sponsoring für die AKS = Arbeitskreis Kunstsponsoring - Wahrnehmungsschwelle überwinden und zumindest Aufmerksamkeit erregen. 
    • Stiftungen - In der Praxis übertragen Unternehmen auf Stiftungen teilweise ihr gesamtes Kunstengagement. Definiton: Widmung einer Vermögensmass für einen bestimmten Zweick durch den Willensakt des Stifters. S. Strachwitz 2001S. 182 ff.Zur Zeit gibt es in Österreich ca. 3200 Stifungen- auf Aktualität checken. Nur geringer Anteil an Privatstiftungen von ca. 5-10 % in Reation zu EU. Informationen unterwww.ngo.at/recht/fstift.
      Mindestvermögen: 70.000 EURO - einmalige Gründungskosten von 15.000 EURO. Schenkungskosten bei Einbringung ? Laufende Kosten jährlich ca. 5-7.000 EURO. 
    • Spenden= Ausgaben mildtätiger, religöser, wissenschaftlicher und kultureller Art, die ohne jegliche Gegenleistung von Seiten des Begünstigten steuerlich abgesetzt werden können. - näheres siehewww.kulturkontakt.at. Fundraising verlangt Kundenorientierung im Hinblick auf die Förderer. Es gilt, deren Motive und Erwartungen herauszufindenund möglichst individualisierte Kommunikationspläne zu entwickeln. HAIBACH 2002, S. 22Handbuch Fundraising. Sponsoring. Des Weiteren sollte intensiver vermittelt werden, dass Philanthropie eine wichtige Möglichkeit für den einzelnen Menschen sowie für ein Unternehmen darstellt, die Entwicklung der Gesellschaft beeinflussen zu können, und sowohl eine persönliche Bereicherung als auch ein Akt der Demonstration für gesellschaftliches Engagement ist, der langfristig wieder auf das Unternehmen zurückwirkt.
    • Werbung: Bekanntmachung, Information, Imagebildung, Handlungsauslösung - Bsp. Humanic zw. 1971-81 überdurchschnittliche Aufmerksamkeitswerte und auch Verkaufszahlen. Basis war das avantgardistische "Franz" Rufen im Radio und Fernsehen, die vom Konzept-Team Haberl,Richard Kriesche (Grazer Aktionist), Göschl, Neubacher und Zykan erfunden wurde. Enorme Polarisierung folgte. Immer mehr Künstler sprangen auf den Zug auf. u. a. auch H.C. Artmann und der Fotograf Sam Haskins. Die Werbelinie erfuhr über die Zeit einen Wandel. Gegenwärtig setzt man auf Produkt und vor allem auf Erotik.
    • Events bieten einen psychologischen Zusatznutzen.Sollen unterhaltsam, lebhaft und gefühlsbetont sein und stets etwas besonderes bieten. Und immer auf die Produkte emotionalisieren. Alle Sinne ansprechen. Nach Opaschwoski sollen 3 Erfolgsfaktoren: - das neue Arbeitsniveau der Arbeitnehmer 1991 S. 157
      -Imagination (Illusion und inszenierter Kulissenzauber ist wesentlich. Szenerie und Drmaturgie sind wichtige Teile davon.
      - Attraktion - Besondere Attraktionen sollen das Ergebnis unvergleichlich machen. Das Gefühl des Einmaligen und Außergewöhnlichen soll geweckt werden. Auch die Überraschung und das Unvorhergesehene bleiben den Betrachter in Erinnerung.
      -Perfektion: Der Event verlangt Perfektion bis ins kleinste Detail. Events müssen professionell gemanagt und vermarktet werden. 
      Auch immer Einsatz von multisensualen Reizen.
    • Unternehmenstheater - Bsp.wären bedarforientierte Theater zur Information oder Unterhaltung, aber auch zur Bearbeitung von speziellen Problemen.Förderung der Kommunikation, emotionale Öffnung, Zukunftsoptionen und -visionen.
    • Erwartungen an den Künstler 
      - Selbstvertrauen und unternehmerische Kompetenz
      - Kundenorientierung und kommunikative Kompetenz
      - eigenes Können und Streben nach künstlerisch, handwerklicher Perfektion
      Dazu gibt es eine interessante Studie aus 2000 von Conecta (Unternehmensberater) und dem Künstlerhaus in Wien zum jeweiligen Fremd- und Selbstbild der Teilnehmer. Ca. 40 Interviews - es trat eine riesige Kluft zwischen Künstlern und Managern zutge. Studie suchen und interpretieren. Aussagen von Rothauer 2005, S. 119. Wichtig für Unternehmen ist immer, dass der Künstler etwas positives transportiert. Entscheidend ist immer die Kommunikaton zwischen künstler und Unternehmen.

       

      Gründe für externe Experten - zB. Kunstmanager und Kunsthistoriker:

      - objektive Beurteilung durch externen Partner: Fremdbild contra Selbstbild des eigenen Unternehmens. 
      - positive Zusammeanarbeit mit den Mitarbeitern
      - konsequente Überwachung des Projektes
      - Wissentransfer von Kunst ins Unternehmen - mehr an Professionalität

       

  5. Empirischer Teil 

     

    • Datenerhebung -grundsätzliche Gegenüberstellung von qualitativer und quantitativer Mafo und Begründung der gewählten Methode. Argumentation über Kepper 1999, S. 161, 165 (Methoden der qualitativen Marktforschung)
      Zielgruppe: 24 Geschäftsführer von steirischen Firmen inkl. Namensnennung der Personen
      Bescheibung des Untersuchungsablaufes: Kontaktaufnahme, Erhebungszeitraum, Interviedauer, Rahmenbedingungen während der Interviews, 
      Leitfaden - relativ genau formuliert - 17 Fragen
    • Datenauswertung 1:1 Übertragung der aufgezeichneten Interviews in schriftliche Form, dann erfolgte eine qualitative Zusammenfassung, Gewichtung der wichtigsten Aussagen. Beschreibung des subjektiven Eindruckes während des Interviews und der inhaltlichen Beantwortung der gestellten Fragen. Reizwortanalyse gibt Auskunft über die Hauptaussagen der Gespräche.
    • Hypothesen
      - H 1 Die steirischen Betriebe gehen mehrheitlich davon aus, dass die Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wirtschaft zunimmt
      - H 2 Unternehmen fördern durch Ihre Aktivitäten im Kunst- und Kulturengagement hauptsächlich bildende Kunst
      - H 3 Kunst- und Kulturengagement wird bei Erhöhung der Budgets durch Outsourcing betrieben
      - H 4 Die Aufgabe der Kunst entwickelt sich im Zusammenhang mit der Wirtschaft in Richtung Unterhaltung
      - H 5 es werden nur in sehr geringen Ausmaß Messinstrumente im Controlling eingesetzt, um den Erfolg durch die Kunstaktivitäten zu bestätigen
      - H 6 Unternehmen wollen sich bei der Zusammenarbeit als zahlender Teil das Recht vorbehalten, Einfluss auf das Kunstwerk zu nehmen
      Bei Hypothese 1 wurde zB analysiert, dass 18 der 24 Unternehmen glauben, dass das Kunstengagement noch zunimmt. 
    • Reizwortanalyse zu verschiedenen Themenbereichen
      - B1 - persönliches Interesse, Mitarbeitermotivation, Starthilfe, Nachwuchskünstler, Region, gesellschaftliche Verantwortung, positive Botschaften, Wechselwirkung - nachfolgend immer die subjektive Beurteilung und die inhaltlich qualitative Zusammenfassung
      - B2 - Kunstsammlung, Leidenschaft, österreichische Künstler, Indivudualität, persönliches Interesse, Spannungsfeld
      - B3 - Sponsoring, Avantgarde, Pioniergeist, persönliches Interesse, weiche Ziele, win-win Situation
      - B4 - Gesamtkunstwerk, persönliches Interesse, Einzigartigkeit, Begeisterung, Mitarbeitermotivation, Freiraum, Bekanntheit
      - B5 - Gästegruppen, Printmedien, Nutzen, Unterhaltungswert, Athmospäre
      - B6 - Sportsponsoring, persönliches Interesse, Firmenbindung, gesellschaftliche Verantwortung
      - B7 - Region, Bindung, Wertschätzung, Mitarbeiter, Motivation, Unterhaltung, positive Botschaft, Athmospäre, Aufgeschlossenheit, Modernität
      - B8 - Nachwuchskünstler, internationales Publikum, Qualität, Fördergedanke, Kunstgenuss, Aufwertung, gesellschaftliche Verantwortung, Identifikation, emotionale Wirkung, Freiheit
      - B9 - Steirische Künstler, gesellschaftliche Verantwortung, Kundenkontakt, Image, Einzigartigkeit, Inspiration, Sponsoring, Kundenbindung, Arbeitsathmosphäre
      - B10 Bekanntheit, Einzigartigkeit, Trend, Zielgruppe, Unternehmenskultur, Sympathie
      - B11 Exklusivsponsor,Mix, Kreativität, Professionalität, Kundenbindung, persönliche Beziehung, Kundenansprache, Kommunikation,Botschafen
      - B12 Vorfahren, persönliches Interesse, persönliche Bekanntschaften, Mode, Image, Kundenansprache, Aufmerksamkeit, Kommunikation, Botschaften
      - B13 Lokalinitiativen, persönliches Interesse, Imagegewinn, gesellschaftliche Verantwortung, Mitarbeitermotivation, Marketingabteilung
      - B14 Sponsoringprojekte, Mäzenatentum, Akzente setzen, Werte schaffen, Außenkontakte, Region
      - B15 Privatinteresse, österr. Künstler, Botschaften, Nutzen, Unternehmenskultur
      - B16 Wertanlage, renomierte Künstler, Geschäftssache, win-win Situation, Image, Nachwuchsförderung, Image, Bekanntheit, Kundenbindung, Botschaften
      - B17 Österr. Künstler, Qualität, Botschaften, Marketingabteilung, Unterhaltung, Image
      - B18 Kommunikationsmittel, Einfühlungsvermögen, Kunstgenuss, Kundenkontakt
      - B19 Gesellschaftliche Verantwortung, Imagetransfer, Sponsoringmix, Hochkultur
      - B20 Innovation, Außergewöhnlichkeit, Aktion, Ideale, lokaler Bezug, Nachwuchskünstler, Image, Bekanntheitsgrad, Mitarbeiterbindung, Kunsterziehung
      - B21 Plattform, Projekte, österreichische Künstler, Abwechslung, Atmosphäre,
      - B22 Zielgruppe, Nachwuchs, persönliche Interessen, Image, gesellschaftliche Verantwortung, Kulturleben, Mitarbeiter, Unterhaltung
      - B23 Persönlicher Kontakt, Missionsarbeit, Kundenbindung, Kundenverständnis, Einzigartigkeit, Kommunikation, win-win Situation
      - B24 Gegenwartskünstler, Förderung, Mitarbeitermotivation, Lebensatmosphäre, Erziehungsprozess, persönliches Interesse.

       

      Zusammenfassung der Reizwörter in Gruppen:
      individuell, kollektiv, positiv, negativ, emotional, sachlich/fachlich
      Der Schwerpunkt lag laut Anzahl im positiven, kollektiven und sachlich und fachlichen Bezug.

  6. alle Interviews wurden vollständig wiedergegeben - Autorisierung durch die Teilnehmer?

 

Kurzfassung deutsch

 

Durch die Auswirkungen wirtschaftlicher Veränderungen waren und sind Unternehmen verstärkt gezwungen neue Wege einzuschlagen, um dem zunehmenden Wettbewerb standhalten und den Forderungen desanspruchsvollen Konsumenten gerecht werden zu können. Eine erfolgreiche Möglichkeit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, ist es Kunst in allem ihren Facetten in die innere und äußere Unternehmenskommunikation einzubinden.eutschsprachigen Raum Anfang der 70er Jahre auf.
Die Kulturverantwortlichen nahmen zu Beginn der Annäherungen der Wirtschaft an Kunst und Kultur mehrheitlich eine ablehnende Haltung ein. Kunst und Kultur als Mittel einzusetzen, um das Unternehmen in der Gesellschaft zu positionieren, adäquate Mitarbeiter zu finden oder dem eigenen Produkt individuellen Charakter zu verleihen, kam im d


Inzwischen hat sich das Interesse füreinander angenähert – teilweise sogar umgekehrt, und zahlreiche Kulturinstitutionen und Künstler streben die professionelle Zusammenarbeit mit der Wirtschaft an, mit der Absicht eines beidseitigen Nutzens.


Inzwischen wird Kunst als wissenschaftlich erprobte Investition gesehen, mit deren Integration im Unternehmen sich Wettbewerbsvorteile erzielen, Umsatzzahlen steigern und das Betriebsklima nachhaltig beeinflussen lassen.

Kulturschaffende profitieren im Gegenzug vor allem von der finanziellen Unterstützung und der Steigerung ihres Bekanntheitsgrades. Die beiden großen Bereiche Kunst und Wirtschaft prägen die heutige Gesellschaft auf unterschiedliche aber intensive Art und Weise – daher ist die Zusammenarbeit fruchtbar jedoch auch problematisch. Die Realisierung derZusammenführung von Kunst und Unternehmen hängt im Wesentlichen von den Entscheidungen der Wirtschaftstreibenden, der zusammenführenden Arbeit des Kunstvermittlers und den Leistungen und Ideen der Künstler ab.

Dem Kunstvermittler kommt dabei die schwierige Rolle zu, sowohl den Ansprüchen der Wirtschaftstreibenden als auch denVorstellungen der Künstler gerecht zu werden, mit dem Ziel die Kunst, trotz der Wechselbeziehung der beiden unterschiedlichen Bereiche Wirtschaft und Kunst, vor Einschränkungen zu bewahren. Durch die notwendige Festlegung derZielgruppen, die mit dem Kunstengagement erreicht werden sollen, ist die Auswahl der Kunstwerke in den meisten Fällen zweifelsohne bereits eingeschränkt.

Aufgrund der Absicht der Wirtschaftstreibenden, Kunst als Mittel zur Kommunikation einzusetzen bzw. als Ausgangspunkt für die intrinsische Mitarbeitermotivation heranzuziehen, ist es meist notwendig, sich für Kunstwerke, die bestimmte Botschaften an den Rezipienten vermitteln, zu entscheiden. Von Seiten der Kunstschaffenden wird dadurch eine Einschränkung der künstlerischen Freiheit befürchtet. Tatsächlich stellt es für Klein- und Mittelbetriebe eine Schwierigkeit dar, kritische, provokante und im allgemeinen Empfinden unästhetische Kunst nach außen hin zu vertreten, da das Ziel der Kundenbindung und Mitarbeitermotivation durch Kunst damit verfehlt werden könnte und häufig befürchtet wird, dass sich die Einflussnahme auf die Zielgruppe negativ auswirkt. Große Unternehmen sind hingegen mit dieser Problematik kaum konfrontiert, da ein etabliertes Unternehmen einen Imageschaden durch provokante Kunst selten zu befürchten hat.


Die Gründe für das gestiegene Interesse der Integration von Kunst im Unternehmen sind großteils auf die Veränderung wirtschaftlicher Bedingungen und den Wertewandel der Gesellschaft zurückzuführen. Das Kaufverhalten hat sich gewandelt aufgrund der zunehmenden Ähnlichkeit der Produkte. Die Forderungen nach Qualität und Individualität treten in denVordergrund. Der hybride Konsumententypus zeigt keine Markentreue mehr, dadurch ist die Kundebindung zu einer diffizilen Aufgabe geworden.


Änderungen von Wertehaltungen in der Gesellschaft sind vor allem für marketingpolitische Maßnahmen im Unternehmen relevant. Der Wertewandel der westlichen Gesellschaft hat von den Pflicht- und Akzeptanzwerten zu Werten der Selbstentfaltung und des Eigenengagements geführt. Die zunehmende Bedeutung der Freizeitgestaltung, die Betonung des eigenen Lebensgenusses und die Skepsis gegenüber den Werten der Industrialisierung sind Chancen für Unternehmen durch Kunst eigene Werthaltungen zu demonstrieren, Möglichkeiten zur Identifikation anzubieten und einen Beitrag zur sinnvollen Gestaltung der Freizeit beizutragen.

Motive für den Einsatz von Kunst im Unternehmen betreffen hauptsächlich die Demonstration gesellschaftlicher Verantwortung in der Region, die Steigerung des Bekanntheitsgrades bei potentiellen Mitarbeitern und Kunden, die Förderung der Kundenbindung, die Mitarbeitermotivation, wirtschaftliche Vorteile und das persönliche Interesse der Geschäftsleitung an Kunst. 

Das Kunstengagement kann sowohl nach innen auf die eigenen Mitarbeiter als auch nach außen auf die Stakeholder wirken. Die eigenen Mitarbeiter sind ein unverzichtbarer Produktionsfaktor und mitverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens.Mitarbeitermotivation durch Kunst ist ein wesentliches und wachsendes Thema in der Kulturförderung durch die Wirtschaft. Die intrinsische Motivation wird vor allem durch Kommunikation und die Förderung der Kreativität erreicht. Kommunikation über Kunst zählt zu den Konsequenzen, die sich aus dem Besitz oder der Erfahrung mit Kunst fast zwangsläufig ergeben und einen erheblichen Beitrag zum sozialen Wohlbefinden der Mitarbeiter leisten. Neben Wissen und Information zählt die Kreativitätinzwischen zu den gegenwärtig wichtigsten Produktionsfaktoren eines Mitarbeiters.

Beim Einsatz von Kreativität in der Wirtschaft geht es vor allem darum Formen der Lebens- und Arbeitsgestaltung, die Offenheit für neue Lösungen, die Fähigkeit Dinge anders zu betrachten sowie Kritikfähigkeit an den Mitarbeitern zu entdecken und zu fördern. Mit der Integration von Kunst in der Unternehmenskommunikation wir in erster Linie die Intensivierung der Kundenbindung angestrebt. 

Anknüpfungspunkte für den Kunsteinsatz betreffen das Produkt- und Verpackunsdesign, die umfassende Gestaltung derCorporate Identity mit dem Schwerpunkten Architektur, Kunst im Raum und Firmenkunstsammlungen, das Sponsoring, dieWerbung, Events sowie das Unternehmenstheater. 

Der Erfolg der Integration von Kunst im Produkt- und Verpackungsdesign liegt in der konstruktiven Zusammenarbeit von Künstlern und Designern. Die Bedeutung des Produktdesigns für die Wirtschaft heute ist deutlicher denn je, da Design immer stärker als Etablierungs- und Kommunikationsfaktor im verschärften Konkurrenzkampf verstanden wird.

Der ökonomische Wert eines Produktes hängt in hohem Maß von seiner ästhetischen Dimension ab. Und diese ästhetische Dimension ist wesentliches Kriterium einer vom Produkt ausgehenden Kommunikation.


Unternehmenseigene Kunstsammlungen können einen gegenständlichen Ausdruck der Unternehmenskultur und Unternehmensidentität darstellen und kommen so dem Bedürfnis nach Orientierung und klaren Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den Menschen entgegen. Unabhängig davon ob die Sammeltätigkeit aus persönlichem Interesse oder unternehmensbezogenen Gründen erfolgt, sollte eine erfolgreiche Kunstsammlung immer die Strategie und Richtung des Unternehmens widerspiegeln.

Sponsoring zählt inzwischen bei fortschrittlichen Unternehmen zum unverzichtbaren Bestandteil im Kommunikations-Mix, das die klassische Werbung, Verkaufsförderung, Public Relations und den persönlichen Verkauf ergänzt. Für den Erfolg der Sponsoringaktivitäten ist die positive Verbindung zwischen dem Erscheinungsbild des Unternehmens und der geförderten künstlerischen Aktivität ausschlaggebend.

Eine Erfolgsauswertung nach Abschluss des Sponsoringprojekts ist sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunstschaffenden vorteilhaft und notwendig, um weitere Entscheidungen treffen zu können.


 Leider kann die ökonomische Zielwirkung durch direkte Gegenüberstellung der Sponsoring-Kosten und der daraus resultierenden Absatz– und Umsatzwirkung vernachlässigt werden, da diese Kommunikationswirkungen in den meisten Fällen erst nach einiger Zeit auftreten. 

Mehr Bedeutung für die Erfassung von der Wirkung der Sponsoringaktivitäten haben psychografische Untersuchungen. Die Verbindung von Kunstförderung und dem Medium der Werbung ist allein durch die kommunikativen Möglichkeiten von Kunst sinnvoll und zielführend. Einerseits hat es sich als erfolgreich erwiesen, zeitgenössische Künstler in den Werbeprozess zu integrieren, indem Maler für die Werbewirtschaft arbeiten, Fotografen künstlerische Bilder produzieren, Kunstfilmer Werbespots drehen, Musiker Werbelieder komponieren und Schriftsteller Werbetexte schreiben. Andererseits ist auch das Einbeziehen von klassischen Kunstwerken, die in der Bevölkerung bekannt sind, ein beliebtes Mittel der Zusammenführung von Kunst und Werbung. 

Bilder haben für die Kommunikationswirkung eine zentrale Bedeutung. Es lässt sich ohne Einschränkung behaupten, dass dieBildwirkungen den Werbeerfolg weitgehend bestimmen. Bildkommunikation ist ausschlaggebend in der Beeinflussung von Konsumentscheidungen.

Die Erwartungen der Unternehmen an Kulturschaffende sind inzwischen sehr hoch angesetzt. 


 Künstler soll einerseits andersartig sein in seiner Ausdrucksweise und andererseits den Geschmack der Kunden treffen und deren Sprache sprechen.

Als Schlüsselqualifikationen für die Zusammenarbeit werden Selbstvertrauen und Mut für unkonventionelle Lösungen, Kundenorientierung und kommunikative Kompetenzen sowie Können und das Streben nach künstlerisch-handwerklicher Perfektion betrachtet.

Wesentlich für den Erfolg der Integration von Kunst im Unternehmen sind die funktionierende Kommunikation zwischen demWirtschaftstreibenden und dem Künstler sowie die gezielte Vermittlung der Kunst an die verschiedenen Rezipientengruppen. 

Kunstvermittlung schließt alles ein, was dazu dient, Kunst dem Menschen zugänglich zu machen und nahe zu bringen. Die Vermittlungsformen müssen im Hinblick auf die zu vermittelnden Kunstwerke und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Rezipienten abgestimmt werden.

Gerade Gegenwartskunst kann zahlreiche Reibungspunkte zwischen der Kunst und dem Betrachter aufweisen. Dieses Spannungsfeld zeichnet besonders zeitgenössische Kunstwerke aus und wird sogar von einigen Unternehmen begrüßt bzw. angestrebt, um die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu erhöhen, zum Nachdenken anzuregen und Individualität zu demonstrieren. 

Um jedoch einer ablehnenden Haltung aus Unwissenheit der Betrachter entgegenzuwirken, und die positive Wirkung der Kunst auf ihre Rezipienten zu erreichen, ist Kunstvermittlung ein wesentlicher Teil des Kunstengagements durch Unternehmen, damit die Ziele, die sich ein Unternehmen in diesem Bereich gesetzt hat, in jeder Beziehung erreicht werden können.